Advent, Advent … an der Alster

3. December 2007 | Category: IntelliPoker

Die Zeit verfliegt, es ist schon fast wieder Weihnachten. Den ersten Advent habe ich nur mit Arbeiten und Um-die -Alster-joggen verbracht. Das Sportprogramm läuft gut, zurzeit laufe ich sechsmal pro Woche, fünfmal auf dem Laufband mit je 45 Minuten und schaue dabei jeweils eine Folge von “24” und einmal, am Wochenende, um die Alster, knapp 7,5 km. Die Kilos purzeln, langsam aber sicher.

Mit dem Laufen muss es wie mit dem Pokern sein – jeder hält sich für den Größten (aber selbstverständlich irren sich alle außer mir). Jedenfalls hat es hier eine Massenanmeldung zum Hamburg-Marathon Ende April 2008 mit entsprechenden Sidebets gegeben. Die Sidebets sind gewaltig, teilweise im vierstelligen Bereich, so habe ich beispielsweise zwei Wetten angenommen, dass ich das Ziel sehen werde, und eine Quote von 2:1 raushandeln können (lol, sind die sichtbaren Pfunde doch für was gut). Unser Supportleiter Daniel “DJCupra”, ein testoronstrotzender junger Kerl Anfang 20, musste aber schon einmal klein beigeben – beim Mittagsessen verkündete er stolz, gestern auf dem Laufband so locker fünf km gerannt zu sein, er könne die Marathondistanz auch ohne Probleme heute schon meistern. Innerhalb von Sekunden stand das Wettangebot: jetzt sofort sechsmal um die Alster in sechs Stunden für 600 Euro Wetteinsatz – aber Daniel zuckte nach einiger Überlegung zurück. Am nächsten Tag hat er sich dann mal an eine Runde um die Alster gewagt, nur um am Ende wieder zu verkünden, wie einfach das doch gewesen sei … die Jugend. ;)

Ich selber schätze meine Chancen, das Ziel beim Marathon vor dem Besenwagen mit einer gültigen Zeit zu erreichen bei ca. 50 % ein, insofern geht 2:1 wohl in Ordnung.

Unser neuer Kollege Arndt Feddersen hat zwar bisher noch nicht gebloggt, aber einen interessanten Beitrag über’s Lottospielen abgeliefert. Das Feedback war so groß, dass wir einen eigenen Diskussionsthread eingerichtet haben. Im Zuge seiner Recherchen gab’s dann auch zwei interessante Feststellungen:

  1. Angesprochen auf das laufende Programm zur Suchtprävention und mit wie viel Geld die Lottogesellschaften dieses Programm unterstützen würden, erklärte eine Mitarbeiterin des Lottoblocks: “Also Geld fließt da nicht …”
  2. Nach längerem Suchen über Informationsseiten zu Chancenverteilung, Gebühren, Auschüttungen usw. (die teilweise komplett fehlten) hat Arndt dann auch die Suchtpräventionsseiten der Lottogesellschaft gefunden – besonders nett: veranlasst durch den kommenden Staatsvertrag haben die Lottogesellschaften ein wöchtenliches Limit für das Lottospiel festgelegt. Prima, denkt der geneigte Leser, der Standardwert liegt dabei allerdings, je nach Bundesland, bei bis zu 1.000 Euro pro Woche (!).

Vermutlich wird ein Krawatte tragender Pressesprecher schnell Gegenbeispiele und -argumente bei der Hand haben, aber so präsentiert sich die Situation nun einmal dem informationssuchenden Surfer. Arndt hat vorgeschlagen, dem Lottoblock einen eigenen Artikel zu widmen und ich habe zugestimmt, obwohl das mit Poker eigentlich nichts mehr zu tun hat – ich halte aber die Doppelmoral, mit der wir hier täglich zu tun haben für äußerst befremdlich. Noch ein Schmankerl gefällig? In der Spielbank Garmisch (Bayern) werden aus Gründen der Suchtprävention nur “hohe Limits für das Poker-Cashgame” angeboten. Mit den Einnahmen für das Haus habe das rein gar nichts zu tun, selbstverständlich.

Dass es auch anders geht, beweist das Casino Schenefeld: Aufgrund der aktuellen Ereignisse werden ja Mischmaschinen gefordert. Nun hat der Pokerchef Agron Sahli mit der Finanzierung der Technik so seine Probleme (die Betreiber der Spielbanken geben ja 80 % aller Einnahmen an den Staat ab und müssen von den 20 % plus Trinkgeldern alle Kosten inkl. Gehältern tragen). Hier wurde eine kreative Lösung gefunden: Die Spielbank leiht sich drei Mischmaschinen für die anstehende PokerOlymp Open, eine Serie von vier Turnieren vom 13. bis 16. Dezember aus, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen, wie gut diese Technik funktioniert und wie viel Spiele pro Abend wohl mehr gemacht werden können. Entsprechend werden die Tische auch nicht im eigentlichen Turnier eingesetzt, sondern im Cashgame, was noch zusätzlich Sinn macht, da ja sonst an einigen Turniertischen mehr Hände als an anderen gedealt werden würden.

Unser Beitrag über das US-Gutachten, in dem Poker mit Golf verglichen wird, hat starken Anklang gefunden und ich war von den vorgestellten Statistikvergleichen selbst sehr überrascht – nicht so sehr von den Zahlen an sich (schließlich habe ich dieses Jahr Phil Hellmuth live zum 11. Mal jubeln sehen), aber von dem Eindruck, den man bekommt, wenn man das mal so Schwarz auf Weiß vor sich sieht. Mal sehen, wie es mit Poker in Deutschland weiter gehen wird, das Thema bleibt sicherlich spannend.

Na ja, kommen wir zu anderen Themen:

Es kommen schon eine Reihe von Anfragen, wann denn die Runde-II-Tickets für unsere EPT Dortmund Freerolls für alle diejeningen ausgestellt werden, die im November die benötigten 100 FPPs bei PokersStars erspielt haben – die Bearbeitung läuft bereits, die Tickets werden kurzfrisitg ausgestellt.

Intelligenter Advent! Nee, Frohes Pokern, auch nicht, ein gesegnetes Donkament? Ach was, einfach viel Erfolg und Spaß!

Jan “50outs”


« »